Innovative Ideen, Gemeinschaft, eine nachhaltige Zukunft – das ist es, was Ebersheim in den nächsten Jahren prägen soll. Wir als SPD Mainz-Ebersheim stellen hier unser Programm zur Kommunalwahl 2024 vor. Unser Ziel ist es, Ebersheim als lebendigen und vielfältigen Stadtteil von Mainz weiterzuentwickeln, in dem sozialer Zusammenhalt und Bürgerbeteiligung im Mittelpunkt stehen. Denn eines ist klar: Die Welt verändert sich aktuell rasant, und wir sind bereit, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Unser Programm ist eine Einladung an alle Ebersheimerinnen und Ebersheimer, sich gemeinsam für die Zukunft unseres Stadtteils einzusetzen.


Neugasse und Weedengasse bilden in der Achse mit Ortsverwaltung und Kirche den traditionellen Ortsmittelpunkt. Die SPD setzt sich seit Jahrzehnten für eine schöner gestaltete Ortsmitte ein und fühlt sich den Beschlüssen des Zielkonzeptes „Ebersheim 2040“ verpflichtet. Diese Bereiche müssen endlich gemeinsam gestalterisch entwickelt werden. Dafür braucht es einen städtebaulichen Wettbewerb und eine vorsorgende Grundstückspolitik. Die Ortsmitte soll nach unserer Überzeugung – wie früher – wieder ein zusätzlicher Ort für Feste werden. Das Weinfest soll an der Stelle wieder aufleben und auch für Besucher aus anderen Orten anziehend sein. Die Ortsmitte muss mit der nötigen Infrastruktur für solche Feste ausgestattet werden. Auch ist es unerlässlich, dass die Landesstraße auf die Konrad-Adenauer-Straße und die Töngesstraße verlegt wird.

Feste bringen den Ort zusammen und überbrücken dadurch auch soziale Unterschiede. Darüber hinaus können wir aber noch mehr für unser soziales Miteinander tun. Wir wollen gemeinsam Ideen entwickeln, wie für Menschen mit niedrigem Einkommen unbürokratisch mehr soziale Teilhabe ermöglicht werden kann. Auch sollen Jugendliche attraktive Möglichkeiten für gemeinsame Treffen und Feiern haben. Eine gezielte Sozialarbeit kann für Ebersheim hier unterstützend wirken.

Ebersheim ist das Weindorf der Stadt Mainz. Als größter weinbautreibender Stadtteil ist Ebersheim dadurch auch Schwerpunkt für das Netzwerk „Great Wine Capitals“ mit Mainz als einzigem deutschen Mitglied. Nach unserer Überzeugung muss dies in Ebersheim auf den ersten Blick sichtbar werden: Weinreben gepflanzt an zentralen Orten wie am Ortseingang, gepflegte Grünanlagen sowie eine ansprechend gestaltete Ortsmitte sollen unser Ortsbild verschönern. Auch streben wir an, das Wein-Motiv an anderen Orten aufzugreifen, zum Beispiel auf dem Friedhof durch einen neuen Friedwingert (Urnengräber unter Weinreben).

Ein zentrales Anliegen ist für uns die Schaffung eines neuen Baugebietes zwischen Dresdener Straße und Sportplatz. Diese Fläche, die auch im Flächennutzungsplan der Stadt als potenzielle Wohnfläche ausgewiesen ist, soll zum einen Wohnraum schaffen, zum anderen aber auch durch eine entsprechende Bauweise als zusätzlicher Treffpunkt innerhalb des Ortes dienen. Dies reflektiert unser Verständnis einer ganzheitlichen Stadtentwicklung, welche Wohnraum, Natur und sozialen Zusammenhalt vereinen soll und die Zielkonzeption „Ebersheim 2040“ des Ortsbeirats berücksichtigt. Wir streben an, dass dieses Gebiet von der Mainzer Wohnbau entwickelt wird. Dies könnte für eine heterogene Bebauung aus Mehrfamilienhäusern, Reihenhäusern und Einfamilienhäusern sorgen. In jedem Fall fordern wir, dass das Gebiet mit mindestens 40 Prozent Sozialbindung entwickelt wird. Das neue Quartier soll für alle Menschen attraktiv und erschwinglich sein. Die Kaltluftschneise zum Sportplatz hin ist zu berücksichtigen.

Der aktuelle Flächennutzungsplan sieht eine ÖPNV-Trasse vor. Zur Verbesserung der verkehrlichen Anbindung an die Stadt ist für uns ein Anschluss Ebersheims an das Straßenbahnnetz von zentraler Bedeutung. Die Straßenbahnlinie sollte so geplant werden, dass auch eine Erweiterung in den Landkreis möglich ist. Hiermit kann die Verkehrsanbindung der gesamten Region langfristig gestärkt werden. Parallel zur Weiterführung der Straßenbahn nach Ebersheim fordern wir einen Park&Ride-Parkplatz am neuen Regenrückhaltebecken. Dieser Schritt ist entscheidend, um einen nahtlosen Übergang vom Auto zum ÖPNV zu gewährleisten.  Das verringert auch die Verkehrsbelastung der Mainzer Innenstadt aus den äußeren Stadtteilen und dem Landkreis. Auch muss vom P&R-Platz für eine gute An- und Abfahrtmöglichkeit zur Rheinhessenstraße gesorgt werden, um einen attraktiven Umstieg auch in die Buslinien ins Ebersheimer Umland zu gewährleisten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Gewerbegebiet auch fußläufig durch einen Weg angebunden wird.

Zudem ist für uns die Verbesserung der Radwegeanbindung ein wichtiges Thema. Die Benutzung der Wirtschaftswege sorgt seit Jahren für Kontroversen, daher fordern wir die Errichtung eines eigenen beleuchteten Radweges Richtung Mainz parallel zur Rheinhessenstraße sowie dessen Weiterführung in den Landkreis. Prioritär ist für uns die Schaffung eines sicheren Radweges nach Nieder-Olm.

Im Rahmen der Verkehrssicherheit fordern wir, dass die möglichen Straßenzüge, die noch nicht als Tempo-30-Abschnitte ausgewiesen sind, ebenfalls als solche ausgewiesen werden. Diese Maßnahmen dienen der Verkehrssicherheit, dem Lärmschutz und der Luftqualität. Durch die wachsende Zahl von Elektroautos sind auch öffentliche Ladesäulen in Ebersheim einzurichten, um die Nutzung auch für diejenigen Autofahrer attraktiv zu machen, die keine Wallbox installieren können.

Die Situation rund um die Grundschule in Ebersheim ist seit Jahren mehr als unbefriedigend. Hier setzen wir uns für einen Neubau der Grundschule hinter der aktuellen Schulturnhalle ein. Dies könnte sich nahtlos in die Errichtung der neuen Doppelfeldhalle einreihen. Mit dieser Maßnahme wollen wir sicherstellen, dass die Bildungsinfrastruktur in Ebersheim den wachsenden Anforderungen gerecht wird.

Die Verwaltung hatte den ursprünglich vorgeschlagenen Standort der temporären Grundschulmensa abgelehnt. Dieser hatte vorgesehen, die Mensa auf der Wiese hinter dem Friedhof zu errichten. Nun unterstützen auch wir den Übergangsstandort auf dem Basketballplatz südlich der Töngeshalle. Diese Entscheidung basiert auf der Priorisierung der Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler, insbesondere im Hinblick auf das Ganztagsangebot der Grundschule. Wir erkennen die Dringlichkeit einer adäquaten Versorgung unserer Kinder an und stehen deshalb hinter dieser pragmatischen Lösung. Die schnelle Einrichtung der Mensa hat für uns eine hohe Priorität; dies auch vor dem Hintergrund des gesetzlichen Anspruchs auf ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder. In die Ausgestaltung sollte die Schulgemeinschaft durch die Verwaltung eng eingebunden werden.

Der durch die Mensa wegfallende Basketballplatz soll laut Plänen der Stadtverwaltung durch die Einrichtung eines Korbes auf dem Parkplatz der Töngeshalle kompensiert werden. Zudem fordern wir, dass zeitnah ein Basketballplatz auf der bereits versiegelten und derzeit ungenutzten Fläche südlich des Sportplatzes eingerichtet wird. Ebenfalls fordern wir, dass auf dem existierenden Kleinsportfeld an der Töngeshalle eine Erweiterung um zwei Basketballkörbe vorgenommen wird.

Das alte Grundschulgebäude soll nach unserer Vorstellung einer neuen Nutzung zugeführt werden. Diese Umnutzung ermöglicht es, die Substanz zu bewahren und innovative Konzepte für unsere Gemeinschaft zu realisieren. Eine Umwandlung in ein Haus der Vereine mit kleineren Veranstaltungsräumen würde der lokalen Gemeinschaft dienen und auch die kulturelle und soziale Vernetzung innerhalb des Stadtteils fördern.

Wir möchten das Ehrenamt in Ebersheim stärker vernetzen und unterstützen. Hier wohnen Menschen mit verschiedensten Fähigkeiten, unterschiedlichsten Berufen und Interessen. Dieses Potenzial können wir mehr als bisher aktivieren. Dafür wollen wir eine Ehrenamtsbörse etablieren. Bürgerinnen und Bürger können ihre Fähigkeiten dort anbieten oder Unterstützung erhalten. Vereine hätten die Möglichkeit mitzuteilen, welche Hilfe sie z. B. bei Veranstaltungen konkret benötigen. Gerade bei Großveranstaltungen stoßen viele Vereine mit ihren Mitgliedern an die Grenzen des Leistbaren. Des Weiteren stellen wir uns ein ‚Fest des Ehrenamtes‘ vor. Dieses soll mit Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch, Vernetzung, geplanten Aktionen und möglichen Kooperationen innerhalb der Vereine verbunden sein.

Wir möchten einen regelmäßigen Ebersheimer ‚Markt der Möglichkeiten‘ etablieren. Hier können sich sowohl Gewerbetreibende als auch Vereine niedrigschwellig präsentieren. In diesem Zusammenhang stellen wir uns einen Empfang für Neubürgerinnen und Neubürger vor. Hier kann ein erstes Kennenlernen ermöglicht werden. Wir unterstützen das Wiederaufleben eines Ebersheimer Weihnachtsmarktes. Darüber hinaus unterstützen wir aktiv Gewerbetreibende in Ebersheim auf der Suche nach geeigneten Standortflächen.

Zur Verbesserung der Beteiligungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger planen wir regelmäßige Workshops zu aktuell anstehenden Ebersheimer Themen. So hat jede und jeder die Chance, Ebersheim aktiv mitzugestalten. Gemeinsam werden Ideen für unseren Ort aus unterschiedlichem Blickwinkel betrachtet, diskutiert und so Ebersheim gemeinsam weiter vorangebracht.

Die Kommunikationswege zwischen Politik und Einwohnerinnen und Einwohnern müssen vereinfacht werden. Termine und Entscheidungen des Ortsbeirats müssen aktiv kommuniziert werden. Eine digitale Infotafel kann hierüber informieren und zugleich auf Veranstaltungen im Ort hinweisen, ähnlich einer Litfaßsäule. Ebersheim verfügt über gemeindeeigene Erbpachtmittel, hierfür streben wir konkrete Vergaberichtlinien und transparente Bewerbungsverfahren an. Ebersheim benötigt darüber hinaus für die externe Kommunikation eine eigene attraktive Homepage, die regelmäßig gepflegt und mit aktuellen Informationen bespielt wird.

Die Sportstätten in Ebersheim kommen seit vielen Jahren an ihre Grenzen. Hier setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt bei der Planung und Umsetzung der Baumaßnahme Schulturnhalle. Ausreichende Trainingsflächen müssen beim Abriss der alten Schulsporthalle und während des Neubaus sichergestellt werden. Auch muss die Sanierung der Tartanbahn und des Kleinfeldes am Sportplatz angegangen werden.

Wir begrüßen die zeitnahe Entstehung des Mehrgenerationenplatzes zwischen Töngesstraße und altem Regenrückhaltebecken. Auf diesem soll es Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt geben. Die Planungen hatten wir auch bereits angeregt und beantragt. Ebenso wurde die durch die Jugend favorisierte Pumptrack-Anlage beantragt. Ein Pumptrack ist ein spezieller Rundkurs für Sportgeräte mit Rädern aller Art.

Ebersheim ist ein Stadtteil mit sehr vielen jungen Familien. Das darf aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Ebersheimerinnen und Ebersheimer im Alter und bei Pflegebedürftigkeit hier im Ort bleiben möchten. Das GenerationenWohnen ‚In den Teilern‘ zeigt hier Perspektiven auf. Wir setzen uns dafür ein, dass auch in Ebersheim eine Gemeindeschwester plus etabliert wird. Dieses präventive Angebot richtet sich an Menschen ab dem 80. Lebensjahr, die sich eine unterstützende Beratung in diesem Lebensabschnitt wünschen. Ziel des Angebotes ist es, die Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten und zu ermöglichen, in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus zu verbleiben. Auch muss die Grundversorgung im pflegerischen und medizinischen Bereich sichergestellt bleiben (Erweiterung um eine Tagespflegemöglichkeit).

Die Gehwege, vorwiegend im alten Ortskern, müssen im Sinne der Verkehrssicherheit und der Barrierefreiheit gestaltet werden. Hier legen wir besonderen Wert auf die Belange von Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen und auch Eltern mit Kinderwagen. Wir fordern die Stadtverwaltung auf, Vorschläge zu erstellen, die dann mit Ortsbeirat und Bevölkerung diskutiert und entschieden werden können.